“Wenn wir in den Sternenhimmel schauen, blicken wir in die Vergangenheit. Wenn uns das Licht der Sterne heute erreicht, hat es bereits unvorstellbar
riesige Entfernungen zurückgelegt, es kommt von Sternen, die heute vielleicht gar nicht mehr existieren. Und dennoch berührt uns ihr Funkeln und Leuchten; unzählige Dichter haben ihre Pracht
besungen...
Die Briefe meiner Eltern an meine Großeltern sind das einzige handgreiflich Sichtbare, was mir heute von meinen Eltern geblieben ist…
Und dann gibt es noch einige Fotos, schwarz-weiß oder in dem damals üblichen hellbraunen Ton…
Die Fotos sind den fernen Sternen noch ähnlicher als die Briefe: Die Menschen auf ihnen erscheinen trotz aller gewussten Distanz ganz nah, als schauten sie mich
unmittelbar an…
Doch natürlich weiß ich, auch das, was ich in den Bildern sehe, ist nicht sichere Realität, wie sie damals tatsächlich war, sondern meine Wirklichkeit, die ich
in die Bilder hineinsehe. Und auch wenn ich mich versuche, ganz in sie hinein zu versenken, rührt mich das Leuchten der fernen Stern-Bilder zwar unmittelbar an, aber wirklich wissen kann ich
doch nur sehr wenig über sie…”
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